Viele Staaten ignorieren die von ihnen unterzeichneten internationalen Konventionen
zum Schutz indigener Völker. Diese ernüchternde Bilanz zieht die „Gesellschaft für
bedrohte Völker“. Anlass ist der zehnte Jahrestag einer wegweisenden Konvention für
den Schutz der weltweit mindestens 350 Millionen Indigenen. Vor allem das Interesse
an Rohstoffen auf dem Land der Ureinwohner führe in vielen Ländern zur Missachtung
der eingegangenen Selbstverpflichtungen. So würden in Kolumbien indigene Völker durch
die Ausweitung des Bergbaus und der Plantagenwirtschaft bedrängt. Trotz der Anerkennung
grundlegender Rechte der indigenen Völker in der Verfassung Kolumbiens blieben diese
Bestimmungen in der Realität wirkungslos. Mindestens 28 indigene Völker Kolumbiens
gälten als akut bedroht.