2009-08-03 12:13:24

Italien: „Nicht nur vom Kinn aufwärts“


Mehr als zehntausend Menschen aus vielen Teilen der Welt sind an diesem Wochenende nach Assisi, in die Stadt des heiligen Franziskus, gereist. Anlass ist der so genannte „Perdono di Assisi“, der besondere Ablass, der dem Heiligen 1216 vom Papst zugestanden wurde. Unter den Pilgern waren auch 1.500 junge Fuß-Pilger aus Italien und verschiedenen europäischen Ländern, die am 29. „Franziskanischen Marsch“ teilgenommen haben.

„Die Idee war, nicht nur vom Kinn aufwärts zu beten”, sagt einer der Mit-Marschierer. „Also Beten nicht nur mit Kopf und Mund, sondern mit dem ganzen Herzen. Nicht nur ein bißchen in die Hand Gottes legen, sondern alle Aspekte des Lebens: Schlafen, Aufstehen, Gehen, Schwitzen, Blasen an den Füßen haben... das Körperliche also ins Beten reinzuholen.“

Der Portiunkula-Ablass von Assisi war im 13. Jahrhundert etwas Einmaliges; er war vor allem für die Armen gedacht, die sich etwa eine weite Wallfahrt nach Jerusalem nicht leisten konnten. Auch die Abruzzenstadt L`Aquila hat seit dem späten 13. Jahrhunder einen besonderen Ablass, den der von dort stammende Papst Cölestin V. stiftete. Ende August wird der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in der vom Erdbeben schwer beschädigten Stadt die entsprechenden Feiern leiten; das wurde jetzt vom Vatikan bekannt gegeben. Die Feiern am 28. August sollen angesichts der Erdbebenschäden dieses Mal einen besonders nüchternen Anstrich haben.

(rv 03.08.2009 sk)







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