Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ kritisiert das Vorgehen des chinesischen
Regimes gegen Christen. Ein Jahr nach den olympischen Spielen von Peking habe sich
die Lage für die Christen kaum verbessert, so die Geschäftsführerin des Hilfswerks,
Karin Maria Fenbert. Sie verweist darauf, „dass sich immer noch viele katholische
Geistliche und Bischöfe in Haft befinden, teilweise auch in Arbeitslagern oder einfach
spurlos verschwunden sind“. Obwohl die katholische Kirche eine der wenigen anerkannten
Religionen in China sei, würden „immer noch viele Katholiken wegen ihres Glaubens
verfolgt“. Allerdings werde die Kirche „dort geduldet, wo es um das soziale Netz geht“,
denn „ein solches Netz gibt es von staatlicher Seite schlicht und ergreifend nicht“.
Der Staat würdige, „dass die Kirche das soziale Gefälle durch ihre Arbeit vor Ort
mildert und somit dazu beiträgt, sozialen Unruhen entgegenzuwirken“. Problematisch
werde es für die Regierung in Peking aber, „wenn die Kirche das Evangelium verkündet
und Nächstenliebe predigt“. Fenbert wörtlich: Das Regime „wünscht sich, dass die Kirche
das System mit aufrechterhält – aber sie achtet sehr darauf, dass sie es nicht reformiert.“