2009-08-02 13:49:26

D: 100 Teilnehmer bei „Mahnkundgebung“ der Piusbruderschaft


Rund 100 Teilnehmer sind dem Aufruf der traditionalistischen Piusbruderschaft gefolgt und haben am Samstagabend in Stuttgart an einer „Mahnkundgebung“ am Rande des Christopher Street Day (CSD) teilgenommen. Die Demonstration verlief nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle.
In ihrem Mitteilungsblatt hatte die Piusbruderschaft erklärt, beim CSD zögen „sich wild und obszön gebärdende“ Menschen „pervers-fröhlich durch die Straßen“. Und weiter: „Wehrt euch, so lange es noch möglich ist. Wie stolz sind wir, wenn wir in einem Geschichtsbuch lesen, dass es im Dritten Reich mutige Katholiken gab, die sagten: 'Wir machen diesen Wahnsinn nicht mit.' Ebenso muss es heute wieder mutige Katholiken geben.“
Ein nach einer Anzeige des CSD-Verantwortlichen eingeleitetes Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung stellte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit der Begründung ein, bei dem Aufruf handele es sich um eine Meinungsäußerung. Eine Aufforderung zu „Gewalt oder Willkürmaßnahmen“ sei nicht enthalten. Die Piusbruderschaft kommentierte die Einstellung des Verfahrens auf ihrer Homepage mit dem Satz: „Homos bei der Staatsanwaltschaft abgeblitzt.“
Die Priesterbruderschaft Pius X. wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Die Gemeinschaft verweigert sich den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Lefebvre, selbst Konzilsteilnehmer, lehnte insbesondere die erneuerte Liturgie, die Religionsfreiheit und die Ökumene als Dialog
mit den Konfessionen und Religionen ab. Papst Benedikt XVI. ließ 2007 die alte lateinische Messe wieder allgemein zu und erfüllte damit eine Forderung der Bruderschaft. Im Januar 2009 hob er als Versöhnungsgeste die Exkommunikation der Bischöfe der
Pius-Bruderschaft auf.

(kna 02.08.2009 mc)







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