2009-08-01 11:59:05

UNO: Vergewaltigung als Kriegswaffe


RealAudioMP3 Die katholische Kirche unterstützt den Aufruf des UNO-Sicherheitsrates, der ein Ende der sexuellen Gewalt gegen Frauen und Mädchen bei bewaffneten Konflikten fordert. Immer mehr Kriege in Afrika, Asien und Europa seien davon gekennzeichnet, dass Frauen systematisch vergewaltigt werden. Vergewaltigung sei gar zur Kriegstaktik geworden, sagte der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. Allein in den ersten drei Monaten diese Jahres habe es in der kongolesischen Provinz Kivu 1.330 Fälle von Vergewaltigung gegeben. Im März 2009 wurden elf Soldaten wegen Vergewaltigung als Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Walikale, Nord-Kivu, verurteilt. Doch die Gewalt gegen Frauen gehe dort weiter. Das sagt uns die Gynäkologin von „Ärzte ohne Grenzen“, Rosanna Séstito. Sie arbeitete bis vor Kurzem in Nord-Kivu.

„Die Vergewaltigung hat nicht zum Ziel, Menschen zu töten. Es geht den Tätern darum, die Identität der Frauen zu erniedrigen. Schlimmer ist es, wenn die Frau nach der Vergewaltigung schwanger wird. Sie wird von ihrer Gemeinde oft ausgestoßen oder gar zur Selbsttötung gezwungen. Das führt dazu, dass viele vergewaltigte Frauen deshalb ihre Kinder verstecken und dann aussetzen oder diese sogar umbringen.“

Ein großes Problem, so Rosanna Séstito, sei das mangelnde Selbstbewusstsein der Frauen in vielen Ländern Afrikas.

„Diese Frauen glauben, dass die Gewalt gegen sie unausweichlich sei. Deshalb verzichten einige Opfer sogar auf unsere Hilfe. Doch die internationale Staatengemeinschaft muss etwas gegen diese Gewaltform unternehmen. Meiner Meinung nach müssten wir Kampagnen gegen Vergewaltigung starten.“

(rv 01.08.2009 mg)







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