Eine Gruppe einflussreicher iranischer Geistlicher hat die Opposition zu einer Fortsetzung
der Proteste gegen das amtliche Ergebnis der Präsidentenwahl aufgerufen. Zudem kritisierten
die Theologen in der heiligen Stadt Qom die Verhaftungen von Demonstranten sowie Folter
in den Gefängnissen. Derweil hat ein Prozess gegen Dutzende regierungskritische Demonstranten
begonnen. Sie müssen sich vor einem Revolutionsgericht in Teheran wegen Angriffen
auf die nationale Sicherheit, Störung der öffentlichen Ordnung und Vandalismus verantworten.
Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna. Zur Zahl der Angeklagten machte
Irna keine Angaben. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars standen rund 100 Verdächtige
vor Gericht, darunter einflussreiche Persönlichkeiten des Reformlagers. – Die Unruhen
waren ausgebrochen, nachdem Präsident Mahmud Ahmadinedschad nach dem Urnengang Mitte
Juni offiziell zum erneuten Sieger ausgerufen worden war. Die unterlegenen, reformorientierten
Kandidaten Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karubi sprachen daraufhin von Wahlfälschung
zu Gunsten Ahmadinedschads.