Mit einem gemeinsamen Gottesdienst wollen deutsche und polnische Bischöfe am 30. August
in Berlin an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren erinnern. Das kündigten
der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und der Bischof von Tarnow, Wiktor Skworc,
am Freitag an. Sie leiten gemeinsam die Kontaktgruppe der Deutschen und der Polnischen
Bischofskonferenz. Mit dem Überfall der Deutschen auf Polen begann am 1. September
1939 der Zweite Weltkrieg. Dieser Gottesdienst werde Schuld und Versagen beim Kriegsausbruch
1939, während und nach dem Krieg benennen. Das sagte Schick der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) in Bamberg. Die Messe soll in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale gefeiert werden.
Offen bleibt dagegen das Schicksal einer zu diesem Anlass geplanten gemeinsamen Erklärung.
Die Warschauer Tageszeitung „Rzeczpospolita“ hatte unter Berufung auf polnische Kirchenkreise
berichtet, die Erklärung werde es bis zum 1. September nicht geben. Grund sei die
angesichts der „delikaten Materie“ zu knappe Zeit für die Vorbereitung eines „gemeinsamen
Briefes“. Ein solches Schreiben solle später veröffentlicht werden. Schick unterstrich,
dass vor allem das Thema Vertreibung und Umsiedlung immer noch heikel für das deutsch-polnische
Verhältnis sei.