Der Kölner Kardinal Joachim Meisner ist sehr enttäuscht über Nachrichten aus der türkischen
Stadt Tarsus. Nach dem Ende des Paulusjahres sei dort die zwischenzeitlich gelockertere
Praxis für christliche Gottesdienste in der Pauluskirche wieder untersagt worden.
Die Versprechungen von höchster Stelle bis in die lokale Ebene seien nicht eingehalten
worden, meinte Kardinal Meisner gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ und sprach von
einer unwürdigen Behandlung. Am 28. Juli war den Ordensschwestern in Tarsus mitgeteilt
worden: „Wer die hl. Messe in der Pauluskirche zelebrieren will, muss sich drei Tage
vorher beim Direktor des Museums anmelden und die Genehmigung dazu erbitten. Wenn
die Gruppe das nicht macht, darf sie nicht zelebrieren“. Die Kirche sei somit wieder
zum Museum gemacht worden, kommentierte Kardinal Meisner. Es gelte wieder die gleiche
Praxis wie für alle anderen Orte der Türkei, in denen gelegentlich christliche Gottesdienste
erlaubt werden. Dagegen protestiert der Kölner Erzbischof. Wo die Religionsfreiheit
so massiv verletzt werde, dort müsse man sich letzten Endes auch ernsthaft um die
anderen Menschenrechte sorgen.