2009-07-30 13:43:26

D/Nigeria: Bischöfe verurteilen Gewalt


RealAudioMP3 Angesichts der jüngsten Unruhen im Norden Nigerias hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, ein schnelles Ende der Anschläge gefordert. Die Gewaltakte gingen Berichten zufolge von einer kleinen radikal-islamischen Gruppe aus, die lange bestehende Spannungen zwischen Christen und Muslimen in Nord-Nigeria verschärfen wolle, so Zollitsch.

Katholische Kirche hilft
In einer Pressemitteilung erklärte Zollitsch, er sei „dankbar, dass die Repräsentanten der großen Mehrheit der Muslime sich eindeutig von den Extremisten distanzieren“. Für alle Gläubigen müsse der Grundsatz gelten: „Religion darf niemals als Rechtfertigung für Hass oder gar Gewalt missbraucht werden.“ Die Reife eines Landes zeige sich an der Fähigkeit zu einem Miteinander aller Volksgruppen und Religionen. Der Erzbischof sagte, Nigeria sei aufgrund seiner reichen Bodenschätze und gleichzeitig bitterer Armut von schweren sozialen und ethnischen Spannungen geprägt, die immer wieder auch religiös aufgeladen würden. Er hoffe, dass sich die nigerianische Gesellschaft nicht vom Sog des gewalttätigen Konflikts mitreißen lasse. Die katholische Kirche werde den Aufbau des Landes und der Zivilgesellschaft weiterhin unterstützen, so Zollitsch weiter. Auch wolle er seine für die Zeit vom 26. August bis 5. September 2009 geplante Reise nach Nigeria in jedem Fall antreten.
Nigerias Kirche fordert Schutz der Zivilbevölkerung
An den Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und der fundamentalistischen Sekte „Boko Haram“ (Erziehung ist Sünde) in Nord-Nigeria sind keine Christen beteiligt. Das berichtete nach Angaben des Osservatore Romano (Donnerstag) der Weihbischof von Oyo und Medienbeauftragte der nigerianischen Bischofskonferenz, Emmanuel Adetoyese Badejo. Kirchenvertreter hätten die Regierung aufgefordert, den Schutz der Zivilbevölkerung und religiöser Einrichtungen zu garantieren. In den aktuellen Ausschreitungen stünden sich nicht die Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen gegenüber, betonte auch der Bischof von Kano, John Namaza Niyiring. Vielmehr handele es sich um Attacken gewaltbereiter Fanatiker, die jeden angriffen, der ihnen „westlich“ vorkäme. Bei den Zusammenstößen zwischen islamistischen Fundamentalisten und der Armee im Norden Nigerias sind bisher rund 200 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Zivilisten.

(pm/or 30.07.2009 ad)







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