2009-07-27 16:55:43

Nigeria: Mehr als 150 Tote


Seit Sonntag sind mindestens 150 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen nigerianischen Sicherheitskräften und einer radikal-islamischen Gruppierung getötet worden. Die Opferzahl könnte verschiedenen Berichten zufolge weiter steigen. Zu den Übergriffen bekannten sich Mitglieder der Sekte Boko Haram („Erziehung ist Sünde“). Diese stellt sich selbst in die Nähe der afghanischen Taliban und kämpft für die Einführung der Scharia in allen nigerianischen Staaten. Das Oberhaupt der Sekte kündigte Medien gegenüber einen langen Bürgerkrieg an. Seine Männer seien bereit, für die Errichtung einer Gesellschaft nach islamischem Gesetz wie im Afghanistan der Taliban zu sterben, sagte der Sektenführer. Schon am Sonntag waren bei Straßenschlachten zwischen der Polizei und einer radikal-islamischen Sekte nach offiziellen Angaben fast 40 Menschen ums Leben gekommen. In nigerianischen Medien war hingegen von 150 bis 200 Toten die Rede. Polizisten waren in Bauchi in eine Siedlung eindrangen, in der Mitglieder einer radikal-islamischen Gruppierung leben. Deren Anhänger hatten zuvor eine Polizeistation überfallen. - Die Scharia gilt derzeit nur in einigen Bundesstaaten des mehrheitlich islamischen Nordens des Landes, unter anderem in Bauchi. In Nigeria ist es in der Vergangenheit wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen islamischer und christlicher Bevölkerung gekommen.
(ansa/reuters/afp 27.07.2009 cl/bp)








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