D: Unionspolitiker gegen Adoptionsrecht für Homosexuelle
Der Vorstoß von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), homosexuellen Paaren
das volle Adoptionsrecht zu geben, stößt bei CDU und CSU weiter auf heftigen Widerstand.
„Es geht bei dem Vorschlag allein um die Selbstverwirklichung von Lesben und Schwulen
und nicht um das Wohl der Kinder“, sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag,
Volker Kauder, der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Volles Adoptionsrecht widerspreche
den Interessen von Kindern, so Kauder. Auch der CSU-Rechtsexperte Norbert Geis kritisierte
den Vorschlag. Eine solche Adoption wäre nicht zum Wohle des Kindes. Dieses brauche
Vater und Mutter als Bezugsperson und nicht Vater und Vater – „gerade als Adoptivkind“,
erklärte Geis der „Bild“-Zeitung (Samstag). Der CDU-Familienexperte Marco Wanderwitz
sagte der Zeitung, Kinder sollten sich an dem gängigen Familien-Modell mit Vater,
Mutter und Kind orientieren können. - Zypries hatte am Donnerstag bei der Vorstellung
einer Studie gefordert, dass schwule und lesbische eingetragene Lebenspartner Kinder
ebenso adoptieren können wie heterosexuelle Paare. Laut der Studie wirkt es sich auf
die psychische Entwicklung der Kinder nicht aus, ob sie bei hetero- oder homosexuellen
Paaren aufwachsen. Die katholische Kirche lehnt die Adoption durch gleichgeschlechtliche
Paare ab. Dadurch werde der Wert der Ehe untergraben und das Kindeswohl beeinträchtigt.
(kna 26.07.2009 mc)