2009-07-25 11:35:39

Papst feiert Vesper in Aosta: „Ohne Gott fehlt der Kompass“


RealAudioMP3 Papst Benedikt hat am Freitagnachmittag in der Kathedrale von Aosta einen Vespergottesdienst gefeiert. An dem Gebet nahmen neben Klerikern und Ordensleuten auch Abgesandte der 93 Pfarreien des Alpenbistums teil. Es war der zweite Gemeindebesuch des Papstes seit Beginn seines Urlaubs am 13. Juli. In seiner Predigt ging Benedikt erneut auf seine jüngst veröffentlichte Sozialenzyklika ein. Er habe darin die Priorität Gottes für Mensch und Gesellschaft aufzeigen wollen, so der Papst:

„Sicherlich ist die Beziehung zu Gott eine zutiefst persönliche Angelegenheit, jede Person ist für sich genommen ein Beziehungswesen und wenn die grundlegende Beziehung, nämlich jene zu Gott, nicht lebendig ist und nicht ausgelebt wird, dann leiden darunter auch alle anderen Beziehungen. Dies gilt auch für die Gesellschaft und die Menschheit als Ganzes. Auch hier fehlt – wenn Gott selbst fehlt, und man sich von ihm abwendet – der Kompass, der im Zusammenwirken aller sozialer Beziehungen den Weg weist und Orientierung verschafft.“

 
Ausgehend von einem Pauluswort aus dem Römerbrief wandte sich der Papst gegen ein falsches Verständnis der Allmacht Gottes. Mit dem Begriff „Allmacht“ werde landläufig etwas Bedrohliches verbunden, das die Freiheit des Einzelnen einschränke. Doch die Allmacht Gottes sei weder willkürlich noch bedrohlich, so der Papst:

„Denn Gott ist das Gute und die Wahrheit, daher ist er allmächtig, kann dabei aber niemals gegen das Wahre, die Liebe oder gegen die Freiheit handeln, denn er selbst ist Liebe und Freiheit. (…) Das Auge, das über uns wacht, ist kein böses Auge, das uns überwacht, sondern die Gegenwart einer Liebe, die uns nie verlässt. (…) Der allmächtige Gott ist barmherzig.“

Hunderte Besucher verfolgten den Abendgottesdienst auf dem Platz vor der Kathedrale. An sie wandte sich Benedikt abschließend mit einem herzlichen Urlaubsgruß:

„Liebe Freunde, ich möchte Euch einfach Danke sagen, für die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit und Sympathie, die Ihr mir entgegenbringt. Hier sind wir alle vereint im Gebet und in der Freundschaft, die Gott uns schenkt. Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit und einen schönen Urlaub, wie auch ich ihn gerade verbringe…allerdings ohne Unfälle! Danke und alles Gute!“

Am kommenden Sonntagmittag wird Benedikt XVI. das traditionelle Angelusgebet bei seiner Ferienresidenz in Les Combes halten. Dazu werden rund 5.000 Teilnehmer erwartet.

(rv/kna/kap 25.07.2009 ad)








All the contents on this site are copyrighted ©.