An diesem und den
vier folgenden Sonntagen wird das 6. Kapitel aus Johannes gelesen: die Brotvermehrung,
das Gehen Jesu über den See, die große Rede in Kafarnaum und schließlich die Krise
bei den Jüngern Jesu. – Die wunderbare Speisung ist, wie die früheren Zeichen, ein
Hinweis auf das Geheimnis Jesu. Dass sie auch ein Hinweis auf das Geheimnis der Eucharistie
ist, wird erst in der Rede Jesu in Kafarnaum deutlich ausgesprochen. Die Leute wollen
Jesus zum König machen; aber das Paschafest ist nahe; und Jesus weiß, dass in Jerusalem
eine andere Krone auf ihn wartet.
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes Danach
ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine
große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken
tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das
Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele
Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese
Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn
er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert
Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen
soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier
ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das
für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel
Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die
Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso
machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern:
Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten
und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen
übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie:
Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass
sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher
zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. Hören Sie hier die Betrachtung
zum Sonntagsevangelium von Bischof Reinhold Stecher (rv/schott 25.07.2009
mg)