Irak/D: Bischof von Bagdad kritisiert Christen-Asyl
Der Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, sieht die Aufnahme von Christen
aus dem Irak in Europa kritisch. Der Vorschlag klinge für viele irakische Christen
„als Einladung, ihr Land zu verlassen“. Das sagte Bischof Sleiman an diesem Donnerstag
bei einem Besuch in Berlin. Es sei aber gefährlich, eine wichtige gesellschaftliche
Gruppe aus dem Land abzuziehen. Auch sei es falsch, bei der Asylgewährung vor allem
Christen zu berücksichtigen. Das sei eine Diskriminierung, die Reaktionen der Moslems
hervorrufen könnte. Der Gewalt im Irak fielen nicht nur Christen zum Opfer, fügte
der Erzbischof an. Zwar sei die soziale Situation der Christen noch schlechter als
die der anderen Iraker, Europa solle aber nicht nur die Christen, sondern alle Iraker
stärker unterstützen, um keine Gräben zu vertiefen.