D: Jugendliche sind Verlierer der Wirtschaftskrise
Die steigende Arbeitslosigkeit
wegen der Wirtschaftskrise trifft nach einer Gewerkschaftsstudie Jugendliche besonders
hart. Demnach sei Jobverlust unter Jüngeren etwa dreimal so stark angestiegen wie
in allen anderen Altersklassen. Junge Arbeitnehmer hätten in wirtschaftlichen Krisenzeiten
auf dem Arbeitsmarkt generell schlechtere Karten, betonte gegenüber Radio Vatikan
der Generalsekretär des Christlichen Gewerkschaftsbundes Deutschland (CGB), Gunter
Smits:
„Wir haben es damit zu tun, dass junge Leute im Rahmen des Kündigungsschutzes
von vorneherein geringere Schutzrechte haben. Das heißt wenn ich eine Sozialplanauswahl
in einem Unternehmen zu treffen habe, dann ist ein jüngerer Arbeitnehmer in der Regel
weniger schutzwürdig als ein älterer Beschäftigter.“
Während junge Arbeitnehmer
mit qualifizierter Ausbildung relativ schnell einen neuen Job finden, seien Schulabbrecher
oder schlecht ausgebildete Jugendliche am meisten von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
Um diese Entwicklung aufzufangen seien die Bundesagentur für Arbeit, Sozialpartner
und Bildungspolitik gleichermaßen gefragt. Aber auch die Unternehmen dürften jetzt
nicht davor zurückschrecken, in Ausbildungsplätze zu investieren.
„Zu sagen,
die jungen Menschen, die ihr ausbildet, die bildet ihr auch langfristig für Euren
Betrieb aus – das muss im Rahmen einer Personalplanung auch nach wie vor das Interesse
der Unternehmen sein. Insbesondere wenn man feststellt, dass wir in Zukunft mehr und
mehr Fachkräfte suchen werden. Und diese müssen bereits heute für morgen ausgebildet
werden. Und daher müssen Unternehmen daran interessiert sein, in der Ausbildungstätigkeit
nicht nachzulassen.“
Um das Arbeitsmarktrisiko für Jugendliche zu schmälern
sei auch eine bessere schulische Bildung gefragt. Dabei gelte es vor allem die Zahl
jugendlicher Schulabbrecher zu verringern, so Smits:
„Aus unserer Sicht
ist dafür Sorge zu tragen, dass das Lehrpersonal und die Schulen so ausgestattet werden,
dass eine vernünftige Betreuung der Schüler gewährleistet ist. Das heißt die Frage
der Größe der Klassen spielt da eine Rolle, das heißt aber auch, dass man entsprechend
gut qualifizierte Lehrer braucht, die sich auf die entsprechenden unterschiedlichen
Bedürfnisse von Schülern einstellen können. Zudem müssten schwache Schüler zusätzlich
so gefördert werden, damit sie den Schulabschluss tatsächlich schaffen.“