2009-07-21 15:17:49

Südafrika: AIDS-Impfstoff in Testphase - Wissenschaftler fordern Investitionen


RealAudioMP3 Trotz Finanzkrise müssen mehr Mittel in die AIDS-Forschung fließen. Das fordern Wissenschaftler, die derzeit am 5. Internationalen AIDS-Kongress in Kapstadt teilnehmen. Dort wurde am Dienstag bekannt, dass südafrikanische Forscher jetzt erstmals einen Impfstoff gegen HIV testen. Angesichts dieses medizinischen Vorstoßes wäre es fatal, Forschungsgelder zu streichen, betonte gegenüber Radio Vatikan Mitchell Warren. Er ist Direktor der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation AVAC, die die Forschung zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen HIV fördert:

„Die Forschung hat gerade einen so entscheidenden Schub erfahren und die Kapazitäten, vor allem in den Entwicklungsländern, sind ausgebaut worden, so dass es jetzt unverantwortlich wäre, würden wir einen Schritt zurück machen und sagen: ‚Das können wir uns momentan nicht leisten.‘“

Erst am Montag hatte der Präsident des Medizinischen Forschungsrates in Südafrika bekannt gegeben, dass Forscher der Universität in Kapstadt einen AIDS-Impfstoff entwickelt hätten. Dieser werde bereits an 48 gesunden Freiwilligen in Südafrika und in den USA erprobt. Zeitgleich teilte eine Sprecherin der Universität mit, das südafrikanische Forschungsministerium habe dem Projekt in der klinischen Testphase den Geldhahn abgedreht. Mitchell Warren warnt: Die jetzige Chance darf nicht vertan werden:

„Die Forschung ist gerade an einem Schlüsselmoment angekommen, der allerdings mit der aktuellen Finanzkrise zusammentrifft. Aber wir dürfen diesen Durchbruch nicht ungenutzt lassen. Diese Konferenz wird nur dann erfolgreich sein, wenn die Politiker, Wissenschaftler, Aktivisten und Investoren einen neuen Forschungs-Fahrplan entwerfen. Das heißt, wir müssen sicherstellen, dass die Errungenschaften der letzten fünf, sechs Jahre in Prävention, Behandlung und Forschung nicht verloren gehen. Und das wird eine große Herausforderung. Denn in der aktuellen Krise, wo Finanzierungen genau abgemessen werden, zirkuliert einfach viel weniger Geld im System.“

(rv 21.07.2009 ad)








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