Papst Benedikt XVI.
wünscht den Radsportlern der „Tour de France“ viel Erfolg und Gottes Segen. Auch hoffe
er, dass alle Athleten daran denken, wie wichtig ihre Tätigkeit sei. Sport und moralische
Werte gehören zusammen, so der Papst in seiner Botschaft an die Teilnehmer der „Tour
de France“. An diesem Dienstag sind die Sportler in der Nähe des Urlaubsortes des
Papstes vorbei gerast. Etwas ruhiger hingegen wird es für den Papst sein. Er hat mittlerweile
seine zweite Urlaubswoche im Aostatal in Angriff genommen. Trotz Gipsarm wird das
Urlaubsprogramm wie geplant fortgeführt, versichert Vatikansprecher Pater Federico
Lombardi.
„In den kommenden Tagen wird der Papst einen ruhigen Aufenthalt
genießen ohne besonders hektische Termine. Für Freitag ist der Vespergottesdienst
in der Kathedrale von Aosta geplant. Mit dabei werden die Diözesanpriester und Vertreter
verschiedener Pfarreien sein. Insgesamt sollen etwa 400 Personen kommen. Das wird
sicherlich ein sehr schöner Gebetsmoment sein. Am Sonntag wird der Papst dann in der
Nähe seiner Urlaubsresidenz den Angelus beten.“ Nach dem Missgeschick des
Papstes hatten einige Spezialisten, befragt von italienischen Medien, per Ferndiagnose
beanstandet, die angewendete Gipstechnik sei nicht richtig für Benedikt. Dazu Pater
Lombardi:
„Die Art und Weise, wie die Ärzte den Papst kuriert haben, wurde
mit großer Sorgfalt von kompetenten Personen beschlossen. Dabei hat man auch – wie
es selbstverständlich und richtig ist – den gegenwärtigen Zustand des Papstes in Betracht
gezogen. Die verschiedenen Sichtweisen von Ärzten und Spezialisten, die gegenüber
italienischen Medien ihre Vorbehalte erklären, sind ja nur Hypothesen. Man muss aber
immer die konkrete Person als Patient beachten. Das ist sehr wichtig. Deshalb denke
ich, dass man den Ärzten, die jetzt den Papst begleiten, absolut vertrauen kann. Alle
medizinischen Entscheidungen waren richtig, und es gibt keinen Grund, besorgt zu sein.“ Nach
dem Vatikan hat auch ein namhafter Mediziner den Vorwurf einer angeblichen Fehlbehandlung
von Papst Benedikt XVI. zurückgewiesen. Professor Enrico Margaritondo, Präsident eines
im Oktober in Rom tagenden Kongresses für Handchirurgie, erklärte in der Tageszeitung
„Il Tempo“ (Dienstag), die in Aosta angewandte Methode sei bei dieser Art von Brüchen
am Handgelenk völlig üblich. Zugleich nahm er den Kollegen Orfeo Soldati in Schutz,
der nach Darstellung der Turiner Zeitung „La Stampa“ die Behandlung kritisiert hatte.
– Benedikt XVI. hatte sich am Freitag nach dem Bruch des rechten Handgelenks in seinem
Urlaubsdomizil Les Combes in Aosta operieren lassen. In dem 25-minütigen Eingriff
nahmen ein Orthopäde und eine Handchirurgin eine sogenannte geschlossene Reposition
vor und fixierten den Bruch mit zwei Spezialdrähten. Zur Ruhigstellung des Handgelenks
erhielt der Papst einen steifen Verband aus Glasfaser und Kunststoffharz.