Nicaragua/Bolivien/Honduras: Bischöfe mahnen zu Dialog in Honduras
Die Kirche Zentralamerikas drängt die politischen Konfliktparteien von Honduras zum
Dialog. Alle möglichen Lösungen für die Krise müssten versucht werden, sagte der Präsident
des bischöflichen Sekretariats von Zentralamerika (SEDAC), Leopoldo Brenes am Sonntag.
Der Dialog bringe oft Anstrengungen mit sich, sei jedoch der beste Weg, die aktuellen
Probleme zu lösen, so der Erzbischof von Managua. Auch Kardinal Julio Terrazas, Erzbischof
von Santa Cruz in Bolivien, forderte Honduras politische Kräfte zum Dialog auf und
sprach den Bischöfen des Landes seine Solidarität aus. Die Verhandlungen zur Lösung
der hondurianischen Regierungskrise waren vorerst gescheitert. Der gestürzte Präsident
Zelaya und Vertreter der Interimsregierung hatten sich am vergangenen Samstag in Costa
Rica zu Gesprächen getroffen. Interimspräsident Roberto Micheletti lehnte den Vorschlag
ab, bis zu vorgezogenen Neuwahlen eine Regierung der nationalen Einheit unter Führung
Zelayas zu akzeptieren. Zelaya kündigte unterdessen seine Rückkehr nach Tegucigalpa
an, die nach Medienberichten am 25. oder 26. Juli erfolgen soll. Der Präsidenten von
Costa Rica, Oscar Arias, hatte den Versöhnungsplan ausgearbeitet. Nach Abbruch der
Vermittlungsgespräche zeigte sich Arias besorgt und warnte vor einem möglichen Bürgerkrieg.
Gleichzeitig kündigte er an, seine Vermittlungsbemühungen noch für weitere drei Tage
fortzusetzen. – Die Krise war Ende Juni eskaliert, als der Präsident mit Unterstützung
des Militärs gestürzt und außer Landes gebracht worden war. Die US-Bischöfe hatten
am vergangenen Freitag in einem Schreiben an die US-Außenministerin Hillary Clinton
eine „gerechte und friedliche Lösung“ für die politische Krise in Honduras gefordert
und die Regierung der USA dafür um aktive Mithilfe gebeten.