Der Vatikan will die eigene archäologische Forschung aufwerten. Das bestätigte der
Präsident des Päpstlichen Kulturrats dem „Osservatore Romano“. Ziel sei, die Päpstliche
Kommission für Christliche Archäologie strukturell anderen Vatikanbehörden anzugleichen,
sagte Erzbischof Gianfranco Ravasi gegenüber der Vatikanzeitung (Sonntagsausgabe).
Am Samstag hatte Papst Benedikt XVI. den bisherigen Sekretär der vatikanischen Kommission
für Christliche Archäologie, den in Rom lehrenden Professor Fabrizio Bisconti (53),
zum archäologischen Superintendenten der Katakomben ernannt. Gleichzeitig berief er
den bisherigen Untersekretär der Kleruskongregation, den Theologen und Erziehungswissenschaftler
Giovanni Carru (64), zum Kommissionssekretärs. Der fachfremde Carru habe die Aufgabe,
die Archäologieabteilung weitmöglichst einer vatikanischen Behörde anzugleichen, begründete
Ravasi diese Entscheidung. Der neue Katakomben-Verantwortliche Bisconti sei hingegen
„auf internationaler Ebene eine Figur unumstrittener Bedeutung“. Der Vatikan werde
seine Arbeit in der Katakombenforschung ausweiten und „nicht auf Rom begrenzen“, betonte
der Kulturminister. Ravasi nannte Neapel und Sizilien, wo er „große Entdeckungen“
erwarte. (or/rv/kna 19.07.2009 bp)