Mit dem Polen Jerzy Buzek ist am Dienstag in Straßburg erstmals ein Osteuropäer zum
Präsidenten des Europaparlaments gewählt worden. Der 69-Jährige Protestant gehört
in seiner Heimat zur Bürgerplattform und damit zur Fraktion der christdemokratischen
Europäischen Volkspartei (EVP). Buzek engagierte sich früh in der polnischen Gewerkschaft
und Freiheitsbewegung Solidarnosc. 1997 übernahm er das Amt des polnischen Ministerpräsidenten,
das er bis 2001 ausübte. In seiner ersten Rede nach der Wahl hob er die Menschen-
und Bürgerrechte hervor. Er erinnerte daran, dass er sich von Beginn an in der Solidarnosc-Bewegung
für Menschenrechte engagiert habe. Diese Bewegung sei durch Papst Johannes Paul II.
erst möglich geworden. Damals hätte er nie zu träumen gewagt, dass er einmal an der
Spitze des Europaparlaments stehen werde, sagte der polnische Politiker. Er rief das
Europaparlament auf, seine Schwächen zu überwinden, um das Vertrauen der Bürger in
die EU zu stärken. Bisheriger Präsident des EU-Parlaments war der CDU-Politiker Hans-Gert
Pöttering. (kna/rv 14.07.2009 gs)