Der private Fernsehkanal T hat eine ungewöhnliche Spielshow angekündigt. Ihr Grundprinzip
ist: Gläubige überzeugen Ungläubige. Ein muslimischer Imam, ein orthodoxer Pope, ein
jüdischer Rabbi und ein buddhistischer Mönch müssen versuchen, zehn Atheisten von
den Vorzügen ihrer jeweiligen Religion zu überzeugen. Diejenigen unter den Ungläubigen,
die sich bekehren lassen, erhalten eine Pilgerreise in das Zentrum der jeweiligen
Religion geschenkt. Wer also Muslim geworden ist, darf nach Mekka, wer Christ oder
Jude wird, reist nach Jerusalem, und der bekehrte Buddhist fliegt ins tibetische Hochland.
Ungelöst ist nach Angaben der Show-Produzenten derzeit aber noch, wie sichergestellt
werden kann, dass die Kandidaten auch wirklich Ungläubige sind – und nicht etwa Gläubige,
die bloß so tun, als wären sie Ungläubige. Eine Kommission, in der auch Theologen
vertreten sind, werde die Bewerber für die TV-Show diesbezüglich unter die Lupe nehmen,
hieß es dazu. Demselben Gremium wird die nicht minder heikle Aufgabe obliegen, vorgetäuschte
Bekehrungen von Kandidaten zu entlarven, die bloß in den Genuss einer Gratis-Reise
nach Mekka, Jerusalem oder Tibet kommen wollen. Der Titel der Show, die ab September
laufen soll, steht auch schon fest: „Wettstreit der Reuigen“.