Vatikan: Glaubenskongregation zum Abtreibungsfall in Brasilien
Die Glaubenskongregation stellt klar, dass die katholische Kirche in jedem Fall gegen
Abtreibung ist. Das gab die vatikanische Behörde an diesem Samstag in einer Mitteilung
bekannt. Dabei bezog sie sich auf den Fall eines neunjährigen Mädchen in Brasilien,
die abgetrieben hatte. Damals sagte der zuständige Bischof der entsprechenden Diözese,
Jose Cardoso Sobrinho, dass die Kirche trotz der Natur des Falls an ihrer Ablehnung
der Abtreibungen festhalten müsse. Als Folge dessen war die Mutter der Neunjährigen
und das Ärzteteam latae sententiae exkommuniziert worden. Daraus entstand eine Debatte,
ob die Exkommunikation angebracht sei. Der Heilige Stuhl habe infolgedessen viele
Briefe – vor allem aus Lateinamerika – erhalten. Das schreibt die Note der Glaubenskongregation.
Viele Politiker und Gläubige seien verunsichert gewesen. Auch wurde ein Artikel des
Präsidenten der Akademie für das Leben, Erzbischof Rino Fisichella, missverstanden.
Am 15. März 2009 hatte er in der Vatikan-Zeitung „L´Osservatore Romano“ geschrieben,
dass man den Fall der Neunjährigen mit „großer Sorgfalt“ behandeln sollte. Viele interpretierten
daraus, dass der Bischof falsch reagiert habe und die Kirche nicht prinzipiell gegen
Abtreibungen sei. Daher habe die vatikanische Kongregation die Mitteilung an diesem
Samstag herausgegeben.