Vatikan: Differenzen betreffen eher Lehre als Liturgie
Mit der Angliederung der Kommission „Ecclesia Dei“ an die Glaubenskongregation gibt
Papst Benedikt zu erkennen, dass die Differenzen mit der Piusbruderschaft in erster
Linie die Lehre betreffen und nicht die Liturgie. So bewertet der Kirchenrechtler
Gero P. Weishaupt – bei Radio Vatikan als Latinist im Einsatz – die neue vatikanische
Rahmengebung für die Gespräche mit der Piusbruderschaft. Die Kommission „Ecclesia
Dei“ ist am Heiligen Stuhl für die Aussöhnung mit traditionalistischen Gruppen wie
der Piusbruderschaft zuständig. Sie untersteht nach der jüngsten Neuregelung nun nicht
länger direkt dem Papst. „Das heißt aber nicht, dass die Kommission Kompetenzen verliert“,
erklärte Weishaupt gegenüber Radio Vatikan. Alle Fragen, die nicht die Glaubenslehre
betreffen, liegen weiterhin selbständig in den Händen der Kommission. In liturgischen
Fragen könne „Ecclesia Dei“ mit der Gottesdienstkongregation zusammenarbeiten, so
der Kirchenrechtler. Die jüngste Ernennung eines zweiten Sekretärs, der aus dieser
Kongregation kommt, weise in diese Richtung.