2009-07-07 17:54:48

Österreich: Schönborn, "offen fürs Gespräch mit der Welt"


RealAudioMP3 Dem Papst ginge es in seinem dritten Lehrschreiben, „Caritas in veritate“, um den „Mehr-Wert des Zusammenlebens“, betonte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn bei einer Pressekonferenz in Wien. Vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen christlichen Anthropologie spanne sie einen weiten Bogen und treffe mitten hinein in aktuelle Probleme:

„Mir scheint die Bedeutung dieser Enzyklika zu sein, dass sie offen ist für das Gespräch, mit allen Bereichen der Gesellschaft, auch mit allen religiösen und weltanschaulichen Orientierungen und dass sie für so etwas plädiert, wie Papst Benedikt an einer Stelle sagt, wie wirtschaftliche Vernunft, eine Orientierung an einer Vernunft, die den Menschen nicht auf reinen Materialismus einengt, sondern ihn auch in seiner transzendenten Dimension sieht und wahrnimmt.“

Der Papst spreche neben Detailfragen immer wieder die Sehnsucht des Menschen nach „Mehr“ an. Benedikt mache deutlich, dieses Bedürfnis könne nicht durch „reine wirtschaftliche Gewinnmaximierung“ befriedigt werden. Eine lebensdienliche Entwicklung brauche laut Benedikt Orientierung, Ziel, ethisch-moralische Einbettung und ein Handeln, das über den Egoismus des Einzelnen hinausweist. Schönborn:

„Was mich beeindruckt hat, ist, dass es eine Enzyklika ohne besondere Schelte ist. Es wird nicht der Kapitalismus einseitig gescholten. Es wird nicht der Markt schlecht gemacht oder die Unternehmer gescholten. Es wird auch nicht eine einseitige Globalisierungskritik formuliert, sondern in einer sehr differenzierten Weise darauf hingewiesen, dass der Markt sehr wohl notwendig und auch gut ist, dass es aber um den Umgang mit dem Markt geht.“

 
(rv 07.07.2009 ad)







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