Die Deutsche Bischofskonferenz
würdigte „Caritas in veritate“ als ein „großartiges Werk“. Benedikt XVI. habe eine
„höchst eindrucksvolle, in der gegenwärtigen Krise hochaktuelle und vielschichtige
soziale Verkündigung“ vorgelegt, sagte der Konferenz-Vorsitzende Erzbischof Robert
Zollitsch am Dienstag vor Journalisten in Freiburg. „Caritas in Veritate“ zeige zentrale
Voraussetzungen einer menschengerechten und – würdigen Entwicklung auf, so Zollitsch.
Benedikt betone die ganzheitliche Entwicklung des Menschen im Kontext der Gemeinschaft
und lenke dabei den Blick auch auf die Moral und Verantwortung jedes Einzelnen.
„Für
den Papst ist es wichtig, dass sich alle aktiv beteiligen, der Einzelne, die Gesellschaft
und der Staat. Damit ist verbunden, dass wir uns tatsächlich neu auf die Werte besinnen
müssen, von denen die Gesellschaft lebt. Er nennt Solidarität, er nennt Gerechtigkeit
und hat den Mut, zu sagen: ‚Gerechtigkeit ist ein Stück der Liebe.‘ “
Die
Enzyklika sei ein bedeutender Schritt in der Fortschreibung der Katholischen Soziallehre
und ein wichtiger Beitrag zu den Fragen der Globalisierung mit ihren Vorteilen und
Gefahren.
„Das für mich Großartige ist, dass der Papst zum Handeln aufruft,
und sagt: ‚Ja, wir haben die Chance, diese Welt, die Gesellschaft auch auf globaler
Ebene neu zu gestalten, wenn wir von den richtigen Grundlagen ausgehen.‘ Er macht
Mut, das anzupacken und dabei nicht nachzulassen.“
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung
sei im Hinblick auf den am Mittwoch in L’Aquila beginnenden G8-Gipfel bewusst gewählt,
meint Zollitsch. An die Staats- und Regierungschefs der acht Industrieländer, stelle
der Papst eine konkrete Forderung,…
„…die schon der UNO-Gedanken beinhaltet
und die auch Papst Paul VI. und Papst Johannes Paul II. nannten: Brauchen wir nicht
eine Art Weltregierung? Eine Institution oder Instanz, die dafür sorgt, dass das,
was in den einzelnen Ländern geschieht, aufeinander abgestimmt wird, etwa bei den
Finanzströmen, damit es da bestimmte Leitblanken gibt, wie wir damit umzugehen haben?
Das halte ich für einen ganz konkreten Hinweis an die G8: Denkt mal daran!“