D: Katholische Institutionen von Enzyklika begeistert
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) hat die Sozialenzyklika „Caritas in
veritate“ (Liebe in der Wahrheit) von Papst Benedikt XVI. begrüßt. Die BKU-Vorsitzende
Marie-Luise Dött würdigte das Dokument als „wichtige Orientierungsmarke in stürmischer
Zeit“. Der Papst bekenne sich unzweideutig zum Markt als zentraler Institution der
Wirtschaft, der aber „in das Netz eines größeren sozialen und politischen Umfelds
eingebunden“ und „auf das Erlangen des Gemeinwohls ausgerichtet sein müsse, so Dött.
Besonders erfreut zeigte sich die BKU-Vorsitzende über die Ermutigung des Papstes,
sich im Wirtschaftsleben ethisch gut zu verhalten: „Der Papst gibt uns Unternehmern
mit auf den Weg, dass ‚menschliche Beziehungen in Freundschaft und Gemeinschaft, Solidarität
und Gerechtigkeit auch innerhalb der Wirtschaft und nicht nur außerhalb dieser gelebt
werden können“. Es gehe dem Papst darum aufzuzeigen, so Dött, dass nicht nur „ethische
Sektoren und Bereiche der Ökonomie oder des Finanzwesens entstehen, sondern dass die
gesamte Wirtschaft und das gesamte Finanzwesen ethisch sind“. Als „Dokument der
globalen Geschwisterlichkeit“ hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, die neue Enzyklika „Caritas in veritate“
von Papst Benedikt XVI. gewürdigt. Der Papst entfalte in einer Linie mit seinen großen
Vorgängern Paul VI. und Johannes Paul II. viele Themen des gesellschaftlichen und
politischen Lebens. „Wir sind dankbar für diese Orientierung gerade in Zeiten der
Krise und der fortschreitenden Globalisierung“, so Meyer wörtlich. Er forderte alle
politisch engagierten Katholiken in den Räten und Verbänden auf, diesen „Appell für
eine gemeinsame Übernahme von Verantwortung“ aufmerksam in den Gruppen und Gemeinden
zu lesen, damit so eine „tiefer empfundene Aufmerksamkeit und Anteilnahme der Bürger
an der Res publica wachse“.
Papst Benedikt habe in der neuen Enzyklika die
Frage der sozialen Gerechtigkeit in ihrer Vielschichtigkeit dargestellt und Antworten
gegeben, die in dieser Zeit Kraft und Halt geben können. So würdigt Caritas-Präsident
Peter Neher die dritte Enzyklika von Papst Benedikt XVI. „Die weltweite Wirtschaftskrise
verunsichert die Menschen und hat die Lebensträume und Sicherheiten Vieler zerstört.
Der Papst erinnert in deutlichen Worten an das, was im Zentrum allen Handelns stehen
muss: die Achtung der Menschenwürde und die Anerkennung der wirklichen Bedürfnisse
aller, die auf dieser Welt zu Hause sind“, so Neher. Die Wirtschaftskrise führe zu
neuer Armut und verstärke die bestehende Armut in vielen Ländern. Es handele sich
dabei nicht um einen neuen Finanzplan oder wirtschaftliche Rezepte. Vielmehr werde
deutlich, dass diese Krise auch eine Hoffnung brauche, die größer und glaubwürdiger
sei als alle Markt- oder Wirtschaftstheorien. Prägnant benenne der Papst die Ursachen,
die zu dieser weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geführt haben.