Warten auf die Enzyklika: „Politik und Wirtschaft müssen für Arme da sein“
Einen Vorgeschmack
auf die an diesem Dienstag erscheinende Sozialenzyklika hat Papst Benedikt XVI. bereits
am Vortag gegeben: Bei der Annahme des Beglaubigungsschreibens des Botschafters von
Haiti beim Heiligen Stuhl sprach der Papst über den Zusammenhang zwischen Armut, Umweltschutz
und politische Verantwortung.
„Es gibt eine Verbindung zwischen den Menschen
und der Schöpfung. Das führt dazu, dass der Mensch jeden Bereich des Lebens respektieren
muss. Der Umweltschutz ist deshalb eine Pflicht für uns alle, denn es geht darum,
das Allgemeingut zu schützen und zu ehren. Dieser Ansporn gilt insbesondere für die
gegenwärtige Generation, denn sie muss an ihre Kinder denken. Die undurchdachte Suche
nach Naturrohstoffen und die daraus folgenden Konsequenzen betreffen meist das Leben
der Armen. Dieses Problem kann aber nur durch politische und wirtschaftliche Beschlüsse
gelöst werden. Dabei muss immer die menschliche Würde berücksichtigt werden. Dazu
ist auch eine ausschlaggebende internationale Zusammenarbeit notwendig.“
Das
dritte Lehrschreiben Benedikts trägt den lateinischen Titel „Caritas in veritate“.
Die neue Enzyklika ist als Fortführung der katholischen Soziallehre für das Zeitalter
der Globalisierung gedacht. Sie will sich zur Entwicklung der Völker äußern und die
ganzheitliche Entwicklung des Menschen in den Mittelpunkt rücken. Anlass ist der 40.
Jahrestag der Sozialenzyklika „Populorum progressio“ (Die Entwicklung der Völker)
von Papst Paul VI.