Italien: Kirche hofft auf positive Impulse aus L’Aquila
Kirchenvertreter in
der italienischen Abruzzenhauptstadt L’Aquila hoffen auf einen friedlichen und konstruktiven
G8-Gipfel. Ab kommendem Mittwoch tagen die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigsten
Industrienationen in der Anfang April von einem schweren Erdbeben verwüsteten Stadt.
„Wir wünschen uns, dass von L’Aquila ein Impuls zur besseren Zusammenarbeit für das
Wohl aller Menschen ausgeht“, sagte gegenüber Radio Vatikan der Erzbischof von L’Aquila,
Giuseppe Molinari
„Ich hoffe, dass der G8-Gipfel, nicht bloß ein Treffen
wird, bei dem es hauptsächlich um Diplomatie und nationale Interessen geht, sondern
dass - auch beim Anblick unserer Tragödie - ein Ruck durch das Bewusstsein aller Teilnehmer
geht. Das Gesicht unserer zerstörten Stadt sollte eine Motivation sein, das Gesicht
anderer verletzter Städte auf der ganzen Welt zu verändern.“ Bei dem schweren
Erdbeben im April sind in L’Aquila rund 300 Menschen ums Leben gekommen, mehr als
60.000 wurden obdachlos.
„Die Tatsache, dass die Staats- und Regierungschefs
dieser wichtigen Nationen einige der historischen Monumente, darunter auch Kirchen,
besuchen werden, lässt die Menschen hier natürlich hoffen, dass das Ausland beim Wiederaufbau
mithelfen wird. Auf der anderen Seite müssen sie natürlich auch einige Unannehmlichkeiten
in Kauf nehmen im Hinblick auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen, die den Aufbau verzögern.“ Am
vergangenen Freitag war die Abruzzenhauptstadt erneut von einem Erdstoß getroffen.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi versicherte daraufhin, die Tagungsorte würden
auch einem großen Beben standhalten.