2009-07-04 10:54:20

Burma: Waffen des Westens wirkungslos


RealAudioMP3 Die katholische Kirche ist über die Lage in Burma besorgt. Auf anhaltende Menschenrechtsverletzungen und wachsende Armut in dem südostasiatischen Land haben verschiedene Hilfsorganisationen wie „Human Rights Watch“ oder das „Internationale Komitee des Roten Kreuzes“ immer wieder hingewiesen. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist am Freitag in Burma eingetroffen, um unter anderem für die Freilassung der politischen Gefangenen zu plädieren. Doch haben die UNO und der Westen überhaupt etwas in der Hand, um die Menschenrechte in Burma einzufordern? Sanktionen oder ähnliche Druckmittel scheinen angesichts der wirtschaftlichen Autonomie Burmas wirkungslos. Das meint der Direktor der katholischen Nachrichtenagentur „Asianews“, Pater Bernardo Cervellera, im Gespräch mit Radio Vatikan. Cervellera:

„Burma ist reich an natürlichen Ressourcen, an Mineralien und Erdöl. Auch kulturell gesehen ist Burma gut aufgestellt, so gibt es u.a. Tourismus. Deshalb braucht die Militärjunta keine wirtschaftliche Unterstützung durch andere Nationen. Das Land hat bereits innerhalb von Asien Kontakte, die ihm das Überleben gewähren, ohne dass es auf die Menschenrechte achten muss. Diese Länder sind vor allem Indien und China.“

Deshalb könnten nur direkte Wirtschaftspartner von Burma in Asien im Land etwas bewegen. Cervellera:

„Meiner Ansicht nach müsste man vor allem China und Indien davon überzeugen, Burma zur Besinnung zu bringen. Diese Länder haben mit Burma bereits Verträge zur Nutzung der Gaslagerungen, Holzvorkommen, Edelsteine und des Erdöls. Burma garantiert damit ein Minimum an Wirtschaft. Die Menschen in dem Land sind aber immer ärmer geworden.“

Die in Burma seit 1962 bestehende Militärherrschaft hatte schwerwiegende Folgen für das soziale und politische Leben des Landes. Inflation, Korruption und ein Anstieg der Lebensmittelpreise setzen der Bevölkerung zu. Katholische Kirchengebäude, Häuser für Leprakranke und Krankenhäuser wurden unter der Militärjunta verstaatlicht, hunderte Missionare des Landes verwiesen.

(rv 04.07.2009 pr)








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