Die katholische Kirche
ist über die Lage in Burma besorgt. Auf anhaltende Menschenrechtsverletzungen und
wachsende Armut in dem südostasiatischen Land haben verschiedene Hilfsorganisationen
wie „Human Rights Watch“ oder das „Internationale Komitee des Roten Kreuzes“ immer
wieder hingewiesen. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist am Freitag in Burma eingetroffen,
um unter anderem für die Freilassung der politischen Gefangenen zu plädieren. Doch
haben die UNO und der Westen überhaupt etwas in der Hand, um die Menschenrechte in
Burma einzufordern? Sanktionen oder ähnliche Druckmittel scheinen angesichts der wirtschaftlichen
Autonomie Burmas wirkungslos. Das meint der Direktor der katholischen Nachrichtenagentur
„Asianews“, Pater Bernardo Cervellera, im Gespräch mit Radio Vatikan. Cervellera:
„Burma
ist reich an natürlichen Ressourcen, an Mineralien und Erdöl. Auch kulturell gesehen
ist Burma gut aufgestellt, so gibt es u.a. Tourismus. Deshalb braucht die Militärjunta
keine wirtschaftliche Unterstützung durch andere Nationen. Das Land hat bereits innerhalb
von Asien Kontakte, die ihm das Überleben gewähren, ohne dass es auf die Menschenrechte
achten muss. Diese Länder sind vor allem Indien und China.“
Deshalb könnten
nur direkte Wirtschaftspartner von Burma in Asien im Land etwas bewegen. Cervellera:
„Meiner Ansicht nach müsste man vor allem China und Indien davon überzeugen,
Burma zur Besinnung zu bringen. Diese Länder haben mit Burma bereits Verträge zur
Nutzung der Gaslagerungen, Holzvorkommen, Edelsteine und des Erdöls. Burma garantiert
damit ein Minimum an Wirtschaft. Die Menschen in dem Land sind aber immer ärmer geworden.“
Die
in Burma seit 1962 bestehende Militärherrschaft hatte schwerwiegende Folgen für das
soziale und politische Leben des Landes. Inflation, Korruption und ein Anstieg der
Lebensmittelpreise setzen der Bevölkerung zu. Katholische Kirchengebäude, Häuser für
Leprakranke und Krankenhäuser wurden unter der Militärjunta verstaatlicht, hunderte
Missionare des Landes verwiesen.