Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag zwei wichtige Personalentscheidungen bekannt
gegeben. Der Initiator des soeben zu Ende gegangen Paulusjahrs und langjähriger Vatikan-Diplomat,
Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, tritt aus Altersgründen von seinem Amt
als Erzpriester der Basilika Sankt Paul vor den Mauern zurück. Der 84-Jährige war
seit 2005 der Papstgesandte in Sankt Paul, 2007 hatte Benedikt XVI. ihn in den Kardinalsstand
erhoben.
Bereits 1959 war der gebürtige Turiner in den diplomatischen Dienst
des Heiligen Stuhls eingetreten. Nach Jahren als Sekretär des vatikanischen Menschenrechtsrates
„Iustitia et Pax“ wurde er 1977 zum Bischof geweiht und zum Pro-Nuntius in Papua Neuguinea
ernannt. Zwischen 1980 und 1986 war er Papst-Botschafter in Nicaragua und in Honduras,
bevor er als Apostolischer Delegat nach Jerusalem wechselte. Dort arbeitete er am
vatikanisch-israelischen Grundlagenvertrag von 1993 mit und wurde 1994 erster Nuntius
in Israel. 1998 schließlich trat er seine letzte diplomatische Position auf dem wichtigsten
Botschafter-Posten des Heiligen Stuhls, dem in Italien, an. 2001 reichte er mit Erreichen
der Altersgrenze seinen Rücktritt ein.
Montezemolos Nachfolge in der Basilika
Sankt Paul tritt Erzbischof Francesco Monterisi an. Der 75-jährige war bislang Sekretär
der Bischofskongregation. Dort folgt ihm Bischof Manuel Monteiro de Castro, Nuntius
in Spanien und Andorra.