Honduras: Internationale Gemeinschaft verurteilt Staatsstreich
Die Kirche in Honduras
beobachtet die Lage im Land nach dem Militärputsch vom Sonntag mit Sorge. Die USA,
die Vereinten Nationen und die UNO haben den Staatsstreich scharf verurteilt, Washington
hat bereits erklärt, den Nachfolger des aus dem Amt gedrängten Präsidenten von Honduras,
Manuel Zelaya, nicht anerkennen zu wollen. In Lateinamerika hat die katholische Kirche
immer wieder gegen solche Putschversuche protestiert, erklärt der Lateinamerika-Fachmann
von Radio Vatikan, Luis Badilla.
„Bei diesem Militärputsch in Honduras geht
es um eine fürchterliche Polarisierung der Politik. Die Kirche hat diese gefährliche
Entwicklung in jüngster Zeit mehrmals angeprangert. Hauptgrund des Putsches ist, dass
Präsident Zelaya die Verfassung neu schreiben wollte, und zwar mit sehr fragwürdigen
Methoden. Das führte zu der eben genannten Polarisierung. Die Kirche hat seit jeher
gefordert, dass Zelayas Befürworter und seine Gegner miteinander sprechen sollten.
Es wird wohl viele Verurteilungen gegen den Staatsstreich geben, doch schlussendlich
muss das Volk in Honduras selber entscheiden, wie es das politische Problem lösen
will.“
Bei der Militäraktion sollen etliche Kabinettsmitglieder von Soldaten
festgenommen worden sein. Ein Abgeordneter wurde nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe
bei einem Schusswechsel mit Soldaten getötet. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab
es zunächst nicht.