Papst an Orthodoxe: Plädoyer für Einheit und „brüderliche Liebe“
Der Dialog zwischen
Katholiken und Orthodoxen muss in „brüderlicher Liebe“ weitergehen. Das unterstrich
Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit der Delegation des Ökumenischen Patriarchats
von Konstantinopel an diesem Samstag im Vatikan. Bei den Gesprächen während des letzten
Treffens im Oktober 2007 im mittelitalienischen Ravenna war es zu Schwierigkeiten
gekommen. So war der Vertreter des Moskauer Patriarchats aus Protest gegen die Teilnahme
der Estnischen Kirche vorzeitig abgereist. Dennoch: Die katholische Kirche werde diesen
Dialog in jeder Weise unterstützen. Benedik XVI. sagte zu Bartholomaios I. und seiner
Delegation im Vatikan:
„Mit Freude möchte ich euch heute nochmals versichern,
dass die katholische Kirche jeden nur erdenklichen Beitrag für die Wiederherstellung
einer vollen Einheit in der Kirche leisten wird. Damit wird sie Christus’ Willen gerecht,
der diese Aufgabe für seine Jünger und die Bewahrer der Lehren des Paulus vorgesehen
hat.“
Die nächste katholisch-orthodoxe Dialogrunde findet im Oktober auf
Zypern statt. Schwerpunkt wird die Frage sein, welche Rolle der Bischof von Rom in
der Gemeinschaft der Kirche während des ersten Jahrtausends inne hatte. Für das Treffen
hoffe Benedikt auf gegenseitiges Einverständnis. Der Papst: „Meine
Gebete werden die Teilnehmer des orthodox-katholischen Verständigung begleiten. Hoffentlich
wissen Sie, dass dieser Dialog die volle Unterstützung der Kirche hat. Aus ganzem
Herzen hoffe ich auch, dass Unverständnis und Spannungen zwischen den orthodoxen Kirchenvertetern
bei den nächsten Sitzungen der Kommission durch brüderliche Liebe überwunden werden
können. Ein solcher Dialog kann die gesamte orthodoxe Kirche repräsentieren.“
Die
orthodoxe Delegation unter Leitung von Metropolit Emmanuel von Frankreich nimmt am
Sonntagabend am vatikanischen Abschluss des Paulusjahres und am Tag darauf am römischen
Patronatsfest Peter und Paul teil.