„Ich denke
an alle Kinder, insbesondere an jene, die unter Angst leben, verlassen werden, Hunger
leiden, Opfer von Missbrauch sind, an Krankheiten leiden und sterben. Der Papst ist
all diesen kleinen Opfern nahe und erinnert sich immer beim Gebet an sie.“
Bei
der Generalaudienz diese Woche würdigte Papst Benedikt XVI. ausdrücklich den Einsatz
der Vereinten Nationen für den Schutz der Kinder. Auf Initiative des UNO-Kinderhilfswerks
Unicef und der Organisation „Save the Children“ tagte in Rom dieser Tage eine international
besetze Konferenz. Thema waren „Kinder und Jugendliche als Opfer bewaffneter Konflikte“.
Ihre Zahl steige auf alarmierende Art und Weise, die Welt müsse „hinhören, verstehen
und handeln“. Marta Santa Santos Pais von Unicef:
„Es ist wichtig, den
Kindern zu helfen, diesem Horror zu entkommen und denen Hilfe zu garantieren, die
noch immer in rund 42 Ländern durch bewaffnete Konflikte festgehalten werden.“
250.000
Kinder sind Opfer der Kriege, werden als Soldaten, Spione oder Sklaven missbraucht;
so die Schätzungen der Vereinten Nationen und „Save the Children“. Die internationale
Gemeinschaft hat inzwischen eine Rechtsgrundlage ausgearbeitet, um gegen die Verantwortlichen
der grausamsten Gewalttaten gegen Kinder vorzugehen.
Zwei Ansatzpunkte braucht
es, sagt die UNO-Sondergesandte für Kinder und bewaffnete Konflikte, Radhika Coomaraswamy:
„Erstens:
die Schuldigen bestrafen; das ist ein Abschreckungsmittel. Zweitens: die Kinder schützen
und soziale Dienste garantieren. Der Sicherheitsrat wird alle zwei Monate über die
verschiedenen Konfliktsituationen und die Rekrutierung von Kindern diskutieren. Darüber
hinaus wird die internationale Gemeinschaft ihre Anstrengungen verstärken, - so die
Hoffnung - Gelder zu sammeln und zur Reintegration der Kinder beizutragen.“
Sie
sind blutjung, keine 12 oder 13 Jahre alt. Sie werden ihren Familien entrissen und
in den Kampf geschickt. Ihre Wunden heilen oft ein Leben lang nicht mehr. Grace Akallo
hat das erlebt – an der Grenze zwischen Sudan und Uganda:
„Du lebst von
Sekunde zu Sekunde, von Minute zu Minute. Immer im Angesicht des Todes. Du denkst
an nichts anderes mehr. Nach sieben Monaten in Haft bin ich geflohen. Uns konnte niemand
helfen, denn niemand darf in die Lager. Wenn Du es doch versuchst, bringen sie dich
um. Der einzige Mensch, der es je gewagt hat, einen Fuß hineinzusetzen war Schwester
Rachele. Sie hätten sie fast umgebracht, aber sie ist hart geblieben und hat uns ein
wenig geholfen. Nach sieben Monaten habe ich es geschafft, zu fliehen; zurück nach
Uganda. Schwester Rachele hat mich dort aufgenommen und mir geholfen wieder dieselbe
Schule zu besuchen wie vor meiner Entführung. Sie hat mir geholfen, diese schwierige
Phase ein wenig zu überwinden.“