Papst: „Predigt verkündet nicht Worte sondern das Wort“
Bei seiner Generalaudienz
an diesem Mittwoch ging der Papst auf das Priesterjahr ein. Dieses Themenjahr steht
in Verbindung mit dem 150. Todestag des heiligen Pfarrers von Ars, Jean Marie Vianney.
Vor tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz erläuterte Benedikt, dass
sich das Priesterjahr an die Schlussphase des Paulusjahres füge. Dazu stellte der
Papst einen Vergleich zwischen den beiden Heiligen her.
„Paulus, der Apostel
der Völker, scheint sich auf den ersten Blick von der bescheidenen Gestalt des Pfarrers
von Ars sehr zu unterscheiden. Aber es gibt eine grundlegende Gemeinsamkeit: das Einssein
mit Christus, welches Paulus in die Worte fasst: „Ich bin mit Christus gekreuzigt
worden; nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal 2, 19f). Der heilige Jean
Marie Vianney drückt es auf seine Weise aus: „Wenn ihr den Priester seht, denkt an
unseren Herrn Jesus Christus“. Jesus selbst hat das Reich Gottes verkündet, und in
seinem Tun, seinen Zeichen und Wundern war dieses Reich als reale Wirklichkeit offenbar.
Der Priester ist aufgerufen, ein authentischer Diener des Wortes zu sein, das heißt
Christus in seinen Worten und Taten sichtbar zu machen und in Einklang mit seiner
Verkündung zu leben. Die priesterliche Predigt verkündet nicht Worte, sondern das
Wort, das Christus ist. Daher soll sich der Priester immer mehr zurücknehmen und so
am Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi in freier Bereitschaft teilhaben,
sozusagen als lebendiges Opfer, das Gott gefällt (Röm 12,1).”
Den deutschsprachigen
Pilgern sagte Benedikt XVI.:
„Mit Freude grüße ich die deutschsprachigen
Pilger und Besucher, besonders die Wallfahrer der Diözese Bozen-Brixen in Begleitung
von Bischof Karl Golser sowie die Gruppe aus dem Bistum Innsbruck mit Bischof Manfred
Scheuer. Der heutige Tagesheilige Johannes der Täufer ruft uns auf: „Bereitet dem
Herrn den Weg, ebnet ihm die Straßen!“ (Mk 1, 3). Wollen wir in unserem Alltag Christus
Raum geben und Boten seiner Liebe sein. Gottes Geist helfe euch, das Gute zu vollbringen.
Ich wünsche euch eine gesegnete Zeit in Rom.”