2009-06-23 15:23:39

Peru: Proteste gehen weiter


RealAudioMP3 Die indigene Bevölkerung in Peru hat ihre Proteste gegen die Regierung wieder aufgenommen. Vor wenigen Tagen hatte die peruanische Regierung die monatelange Indio-Revolte entschärft. Doch am Montag setzten tausende Bauern der verarmten Anden-Provinzen Canchis und Andahuaylas den Aufstand mit Straßenblockaden fort. Die Liste der Forderungen sei lang und Folge jahrhundertelanger Vernachlässigung durch den Staat, sagt uns der Länderreferent für Peru der katholischen Hilfsorganisation CAFOD, Francis McDonough. Eine kurzfristige Lösung des Konflikts sei nicht absehbar:

„Der Regenwald und das Gebirge sind für Amazonas-Ureinwohner sozusagen heilig. Sie sehen die Natur wie ein Wesen, das lebt und erzürnt ist, wenn man es reizt. Deshalb gehen sie behutsam mit der Natur um. Für Weltkonzerne hingegen ist der Regenwald eine Holzreserve, das im Weg steht, wenn man nach Öl oder Gas bohren will.“

Nach Einschätzung des Peru-Experten McDonough gehe es bei der Auseinandersetzung nicht nur um wirtschaftliche Interessen, sondern um mehr Demokratie im Land.

„Für Präsident Alan García wird die Lage zusehends schwieriger. Das Land ist in Aufruhr, auch in den Großstädten demonstrieren die Menschen nun für die Rechte der Indios. Die Antwort der Regierung ist Tränengas. Das ist alles andere als demokratisch. Die internationale Gemeinschaft muss sich für den Schutz des gesamten Amazonas-Gebiets einsetzen. Das gilt aber nicht nur für die Regenwälder sondern auch für die Respektierung der Menschenrechte und der politischen Rechte der Einwohner. Davon würde nicht nur Peru profitieren sondern wir alle. Denn, wo Stabilität herrscht, da gibt es Frieden.“

(rv 23.06.2009 mg)








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