Die indigene Bevölkerung
in Peru hat ihre Proteste gegen die Regierung wieder aufgenommen. Vor wenigen Tagen
hatte die peruanische Regierung die monatelange Indio-Revolte entschärft. Doch am
Montag setzten tausende Bauern der verarmten Anden-Provinzen Canchis und Andahuaylas
den Aufstand mit Straßenblockaden fort. Die Liste der Forderungen sei lang und Folge
jahrhundertelanger Vernachlässigung durch den Staat, sagt uns der Länderreferent für
Peru der katholischen Hilfsorganisation CAFOD, Francis McDonough. Eine kurzfristige
Lösung des Konflikts sei nicht absehbar:
„Der Regenwald und das Gebirge
sind für Amazonas-Ureinwohner sozusagen heilig. Sie sehen die Natur wie ein Wesen,
das lebt und erzürnt ist, wenn man es reizt. Deshalb gehen sie behutsam mit der Natur
um. Für Weltkonzerne hingegen ist der Regenwald eine Holzreserve, das im Weg steht,
wenn man nach Öl oder Gas bohren will.“
Nach Einschätzung des Peru-Experten
McDonough gehe es bei der Auseinandersetzung nicht nur um wirtschaftliche Interessen,
sondern um mehr Demokratie im Land.
„Für Präsident Alan García wird die
Lage zusehends schwieriger. Das Land ist in Aufruhr, auch in den Großstädten demonstrieren
die Menschen nun für die Rechte der Indios. Die Antwort der Regierung ist Tränengas.
Das ist alles andere als demokratisch. Die internationale Gemeinschaft muss sich für
den Schutz des gesamten Amazonas-Gebiets einsetzen. Das gilt aber nicht nur für die
Regenwälder sondern auch für die Respektierung der Menschenrechte und der politischen
Rechte der Einwohner. Davon würde nicht nur Peru profitieren sondern wir alle. Denn,
wo Stabilität herrscht, da gibt es Frieden.“