2009-06-23 15:13:37

Iran/D: Menschrechte beachten


RealAudioMP3 Nach Tagen des Protests der Opposition gegen das Wahlergebnis im Iran hat der iranische Wächterrat Ahmadinedschads Sieg bestätigt. Gleichzeitig lehnt der Wächterrat die Annullierung der Wahl ab. Die Europäische Union verurteilte die „brutale Gewalt“ gegen die Demonstranten der iranischen Opposition. Bisher starben etwa 17 Menschen bei den Protesten im Iran. Die internationale Gemeinschaft müsse sich vor allem für Respekt vor den Menschenrechten im Iran einsetzen. Das sagt gegenüber Radio Vatikan die Generalsekretärin der deutschen Sektion von Pax Christi, Christine Hoffmann. Die katholische Friedensbewegung sehe nicht ein, dass in diesem Bereich ein Kompromiss akzeptiert werden könnte.
Christine Hoffmann:

„Mir ist es wichtig, wie wir auf den Konflikt schauen. Dabei sehen wir, dass es sich nicht um einen Konflikt zwischen Religionen handelt. Im Namen einer Religion wird zwar im Iran ungeheuer viel Brutalität angewandt. Dennoch ist das kein Religionskrieg. Wir von Pax Christi betonen vor allem den christlich-muslimischen Dialog. Denn nur im Kontakt kann die mediale Dämonisierung des Islam, die im Westen nach dem 11. September 2001 entstanden ist, überwunden werden. Das Interesse der Kirchen ist es, egal gegenüber welchem Regime im Iran, auf Anerkennung der Religionsfreiheit, Bürgerrechte und Rechte für Minderheiten zu drängen.“

Die Berichterstattung aus dem Iran ist seit Beginn der Proteste massiv eingeschränkt worden. Ausländischen Reportern wurde verboten, direkt von den Straßenprotesten zu berichten. Umgekehrt haben die westlichen Medien in der Vergangenheit nur einzelne Aspekte über den Iran fokussiert.

„In den letzten Wochen stand vor allem Ahmadinedschad im Mittelpunkt der Berichterstattung. Man denke dabei an die Skandale bei der Durban II-Konferenz. Oder es wurde auch viel über das iranische Atomprogramm berichtet. Doch jetzt nach diesen Wahlfälschungen bringen sich die Menschen im Iran in unser Blickfeld. Die Iraner machen auf sich aufmerksam. Damit zählen auch die Menschenrechte. Es geht um die Situation, die die Menschen im Iran jeden Tag erleben müssen. Das ist eine Frage, die der Westen vielleicht auch zu lange vernachlässigt hat.“

(rv/ap 23.06.2009 mg)








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