2009-06-23 11:39:29

D: „Sonntag ist auch Familientag“


RealAudioMP3 Die verkaufsoffenen Sonntage in Berlin sorgen für Streit. Die beiden deutschen Landeskirchen haben dagegen Verfassungsbeschwerde eingelegt. An diesem Dienstag entscheiden nun die Richter in Karlsruhe, ob das bundesweit liberalste Ladenöffnungsgesetz weiterhin gelten soll. Der Sonntag sei schon immer auch ein Tag der Ruhe gewesen. Das sagt Prälat Karl Jüsten im domradio-Interview. Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin erläutert die Forderungen der Kirche.

„Zunächst einmal ist der Sonntagsschutz in der Verfassung selbst geregelt. Und was die Verfassung selber schützt, soll vom Gesetzgeber natürlich auch geschützt sein. Das ist unser juristischer Anknüpfungspunkt für diese Klage. Darüber hinaus hat der Sonntag für uns natürlich eine Bedeutung, die über jedem Gesetz steht: Der Sonntag ist für uns der Tag des Herrn. Er hat vor allen Dingen eine religiöse Bedeutung. Und als solcher ist er ja schon biblisch bezeugt; da war es Gott dem Schöpfer wichtig, dass es einmal ein Tag ist, um Gott zu heiligen und zu ehren - aber eben auch um der Sonntagsruhe willen. Das heißt: Schon von Anfang an war es den Juden und Christen wichtig, dass es einen Tag in der Woche gibt, an dem alles still steht, wir uns ausruhen und erholen.“

Zwar sind die Gottesdienstbesuche immer weiter rückläufig. Dennoch halten die Kirchen an der Sonntagsruhe für alle fest. Prälat Jüsten:

„Dem Gesetzgeber kann es egal sein, wie der Gläubige seinen Sonntag heiligt. Ob er sonntags in die Kirche geht oder es nicht tut - das ist Privatsache des jeweiligen Gläubigen aus Sicht des Staates. Für uns als Kirche ist es natürlich wichtig, dass die Leute auch sonntags in die Kirche gehen und auf diese Weise, Gott die Ehre zu geben. Darüber hinaus ist der Sonntag auch ein Familientag - auch das ginge verloren, wenn gearbeitet wird.“

(rv 23.06.2009 mg)







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