Vatikan: Nur Papst kann über Pius-Seligsprechung entscheiden
Der Vatikan hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach Druck seitens jüdischer Organisationen
eine Seligsprechung von Papst Pius XII. verzögere. Solche Äußerungen seien „ungerechtfertigt
und unangemessen“, erklärte Vatikansprecher, Federico Lombardi. Der Jesuitenpater
erklärte dazu, es sei allein Sache des Papstes, über einen solchen Schritt zu entscheiden.
Man müsse Benedikts Entscheidungszeiten respektieren. – Der deutsche Jesuitenpater
Peter Gumpel hatte bei einer Konferenz in Rom erklärt, Papst Benedikt XVI. habe sich
von Warnungen beeindrucken lassen, dass die Beziehungen zur jüdischen Welt Schaden
nähmen, wenn er Pius seligspreche. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitierte
Gumpel mit den Worten, jüdische Vertreter hätten Benedikt gesagt, dass die Beziehungen
zwischen der katholischen Kirche und den Juden dauerhaft beschädigt würden, wenn Pius
seliggesprochen werde. Auch der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni wies die Äußerungen
Gumpels zurück. Die Frage einer Seligsprechung Pius' sei ein inneres Problem der Kirche,
zitierte Ansa Di Segni. Es handele sich um eine komplexe Angelegenheit, die die Kirche
selbst spalte.