Die öffentliche Kritik am italienischen Premierminister Silvio Berlusconi reißt nicht
ab: Die katholische Tageszeitung „Avvenire“ forderte Berlusconi am Freitag dazu auf,
wegen seinen angeblichen Beziehungen zu jungen Frauen, Klarheit zu schaffen. Die jüngsten
Skandale hätten sogar bei seinen Anhängern für Unmut gesorgt. Es gehe um die moralischen
Werte in der italienischen Politik, so die Zeitung der italienischen Bischofskonferenz
weiter. Der Premierminister hat derweil die Anschuldigungen als Lüge bezeichnet. Er
sieht darin einen politischen Komplott gegen ihn. Anfang dieser Woche hatte eine junge
Frau der Zeitung „Corriere della Sera“ erklärt, sie habe 1.000 Euro für einen Auftritt
in Berlusconis Privatsitz in Rom erhalten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt und spricht
von Prostitution. Auch drei weitere junge Frauen berichten von solchen Partys. Als
Beweis gebe es außerdem Bild- und Tonmaterial.