Die Bischöfe halten die „Fragen und Irritationen“ um den Fall Wagner für „geklärt“.
Das steht in einer Erklärung, die sie am Freitag bei einem Treffen in Mariazell veröffentlichten.
Bei den „vertrauensvollen Gesprächen“, die mehrere Bischöfe in den letzten Tagen mit
dem Papst und der Kurie geführt hatten, sei deutlich geworden, „was Communio, kirchliche
Gemeinschaft, bedeutet – auch im Verhältnis von Ortskirche und Weltkirche“. Pfarrer
Gerhard Maria Wagner aus dem Bistum Linz hatte im Frühjahr wegen Protesten in Teilen
der Kirche auf die Berufung zum Weihbischof verzichtet. Benedikt habe „die Kirche
in Österreich eingeladen, den Glauben zu vertiefen und überzeugend weiterzugeben“,
schreiben nun die Bischöfe. „Ohne Probleme wegreden zu wollen“, solle sich die Kirche
des Landes „nun in kontinuierlichem Einsatz ihrer zentralen Sendung zuwenden“ und
„wieder stärker missionarisch werden“.
Die Bischöfe gehen auch auf das Thema
Zölibat ein: Es sei „nicht hilfreich, sich auf die Frage der Zulassungsbedingungen
zur Priesterweihe zu fixieren“. Vielmehr gehe es darum, „hier und heute alles zu tun,
damit junge - und auch ältere - Kandidaten ihre Berufung annehmen können“. Von ebenso
großer Bedeutung sei der Einsatz der Laienchristen, vor allem in den Pfarreien. In
einer Zeit der Wirtschaftskrise, wo auch in den Pfarreien weniger Geld im Topf ist,
werde der Dienst der Pfarrgemeinderäte noch wichtiger.
„Die Gegenwart ist von
vielfachen Krisen gekennzeichnet, hinter denen eine tiefgehende Sinnkrise steht“,
so die Bischöfe abschließend. Umso mehr sei Österreichs Kirche entschlossen, einen
geduldigen Dienst zur Überwindung dieser Krisen zu leisten.