Mit einer feierlichen
Vesper in St. Peter eröffnet Benedikt XVI. am Freitag Abend das „Jahr der Priester“.
Es soll Priestern in aller Welt helfen, sich neu auf ihren Auftrag zu besinnen. Koordiniert
werden die Initiativen des Priesterjahres, das bis Juni 2010 dauert, von der Päpstlichen
Klerus-Kongregation. Ihr Sekretär, Erzbischof Mauro Piacenza, sagt:
„Unsere
Kongregation ist in Kontakt mit allen Bistümern und Bischofskonferenzen, und wir stoßen
dort auf reges Interesse und viele Ideen. In vielen Kathedralen und Wallfahrtsorten
in aller Welt findet eine Gebetsvigil statt, um mit den Priestern die Freude über
dieses Gnadenjahr zu teilen.“
Der heilige Pfarrer von Ars, der vor 150 Jahren
starb und der bisher Patron der Pfarrer ist, wird im Lauf dieses Priesterjahres zum
Patron aller Priester proklamiert werden. Erzbischof Piacenza sieht in ihm ein „Modell“
für die Priester von heute – trotz zeitbedingter Formen, die uns heute vielleicht
manchmal überholt vorkommen.
„Wenn man die Biografie des heiligen Pfarrers
aufmerksam liest, dann stößt man zwar auf einige zeitbedingte Ausdrücke und Haltungen,
aber man versteht auch, dass der Kern seines Denkens und seines Dienstes absolut aktuell
und modern ist. Er war nämlich wirklich ein Grenzgänger: Pfarrer in einer armen und
schwierigen Pfarrei, wo der Glaube schwach und die Sitten eher lax waren. Er hat sich
nicht den Leuten angepaßt, sondern eine Radikalität gelebt, die mit der Zeit seine
ganze Umgebung angesteckt hat.“
In seinem Brief zum Priesterjahr, der am Donnerstag
publik wurde, hofft Benedikt vor allem auf eine Wiederentdeckung der Beichte. Dazu
soll es in den nächsten Monaten ein Vademecum geben, bestätigt der Sekretär der Kleruskongregation.
„Ja,
eine solche Veröffentlichung ist vorgesehen – während des Priesterjahres. Wir hören
ja von vielen Seiten, dass das Sakrament der Wiederversöhnung einen Moment schwerer
Krise durchläuft. Immer weniger Menschen scheinen einen klaren Unterschied zuwischen
Gut und Böse wahrzunehmen, zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Sünde und Tugend.
Dazu kommt auch, dass die Zahl der Priester zurückgeht und dass einige Priester ihre
seelsorgliche Aufgabe nicht ganz richtig verstehen – so dass es nicht immer leicht
ist, einen Priester zur Beichte zu finden. Das Vademecum für die Beichtväter will
da eine Hilfestellung sein – für den Priester wie für den Beichtenden.“
An
diesem Freitag schaltet die Kleruskongregation eine Webseite frei, die über das Priesterjahr
informiert: . Abschließender Höhepunkt des Jahres wird ein Welttreffen
der Priester in Rom, vom 9. bis 11. Juni des kommenden Jahres. Die Vesper von Papst
Benedikt zur Eröffnung des Priesterjahres wird von uns ab 17.30 Uhr über Partnersender
live mit deutschem Kommentasr übertragen; bitte informieren Sie sich bei unseren Partnersendern,
etwa dem Kölner Domradio, Radio Horeb oder beim Wiener Radio Stephansdom, über die
genauen Zeiten und Frequenzen.