Debatte: Braucht die CDU einen Kath. Arbeitskreis?
Die Debatte um den katholischen Anteil in der Union kommt nicht zum Erliegen – ausgerechnet
im Wahljahr. Wir erinnern uns: Im Frühjahr hatte Kritik von Bundeskanzlerin Angela
Merkel am Papst zu einem hörbaren Murren in der katholischen Ecke ihrer CDU geführt.
Jetzt ist es der Journalist und Publizist Martin Lohmann, Autor eines Buches namens
„Das Kreuz mit dem C“, der die Gründung eines Katholischen Arbeitskreises in der CDU
fordert – und zwar gegen Merkels erklärten Widerstand.
„Es ist höchste Zeit
für diese Profilerweiterung und Profilstärkung in der Christlich-Demokratischen Union
und auch in der Christlich-Sozialen Union! Wir brauchen bundesweit eine Möglichkeit,
dass katholische Christen sich entsprechend profiliert engagieren können. Es gibt
schon seit Jahrzehnten einen Evangelischen Arbeitskreis in der CDU; der wurde in einer
Zeit gegründet, als die evangelischen Christen den Eindruck hatten, dass sie in der
vom rheinischen Katholizismus dominierten CDU vielleicht nicht wirklich ihre Stimme
zu Gehör bringen können. Dieser Arbeitskreis hat in der Partei eine feste Verankerung
und Strukturierung; er wird gehört und hat Antragsrecht in der Partei; er ist auch
auf den Parteitagen sichtbar… aber es gibt kein Gegenstück!“
Deutschland sei
nach der Wiedervereinigung nördlicher und heidnischer geworden, so Lohmann weiter.
Auch Berlin sorge dafür, dass der rheinische Katholizismus nicht mehr so wahrnehmbar
sei.
„Also ist es ganz logisch und naheliegend, dass man jetzt sagt: So – wir
brauchen die Profilerweiterung durch einen Katholischen Arbeitskreis! Den fordere
ich, und der muss jetzt kommen. Als ökumenisches Pendant, damit Christen verschiedener
Konfessionen sich wunderbar in einer Partei begegnen können und diese Partei mit dem
„C“ stärken können… die das „C“ und die Verstärkung dringend braucht!“