Papst: „In jedem Kulturkreis soll Frohe Botschaft verankert sein“
Die Frohe Botschaft
sollte in jedem Kulturkreis verankert werden. Das sagte Papst Benedikt XVI. an diesem
Mittwoch auf dem Petersplatz bei seiner Generalaudienz. Die große Schwierigkeit bestehe
nicht darin, die Botschaft in die jeweilige Sprache zu übersetzen, sondern den Glauben
als solchen zu übermitteln. Bei sommerlichen Temperaturen hörten ihm rund 25.000 Pilger
und Besucher zu. Mit dabei war auch eine Delegation von weltweiten Religionsführern,
die an einem G8-Religionstreffen in Rom teilnehmen. Dieses Treffen fand am Dienstag
und Mittwoch statt. Ihnen sagte der Papst:
„Ich bin zuversichtlich, dass
das G8-Religionstreffen dazu dienen wird, die Aufmerksamkeit der politischen Führer
dieser Welt auf die Bedeutung der Religionen zu gewinnen. Denn die Religionen sind
für das soziale Netzwerk jeder Gesellschaft wichtig. Auch macht das Treffen auf den
schwierigen Auftrag aufmerksam, eine gerechte Politik zu garantieren und für das Allgemeinwohl
einzustehen.“
In der Generalaudienz stellte Benedikt XVI. die bekannten
Slawenmissionare Cyrill und Methodius vor. Die beiden Brüder wurden zu Beginn des
9. Jahrhunderts als Söhne eines oströmischen Beamten in Griechenland geboren.
„Der
Ältere – Methodius – war zunächst ebenfalls Beamter; der jüngere – Cyrill – wurde
in Konstantinopel Priester und Professor. Um das Jahr 850 zog es beide in die Stille
des klösterlichen Lebens auf dem Berg Olymp. Der oströmische Kaiser Michael III.,
der Cyrill von seiner Studienzeit her kannte, sandte die sprachkundigen Brüder einige
Jahre später auf die Halbinsel Krim und schließlich nach Mähren, wo sie mit viel Erfolg
missionierten. Zu ihren großen Verdiensten gehörte die Übersetzung der Liturgie in
die slawische Sprache. Der Heilige Cyrill hat dazu ein eigenes Alphabet geschaffen,
das heute noch seinen Namen trägt. Die beiden Missionare wurden allerdings auch Opfer
von Neid und Anfeindungen, so dass sie in Rom um die Unterstützung und den Segen von
Papst Hadrian II. baten. Dieser bestätigte die Liturgie in slawischer Sprache und
ermutigte sie, ihr Werk fortzusetzen. Doch Cyrill erkrankte schwer und starb in Rom.
Der Heilige Methodius kehrte hingegen nach Mähren zurück und seine Schüler wirkten
auch in anderen slawischen Ländern.“
Den deutschsprachigen Pilgern und
Besuchern auf dem Petersplatz sagte der Papst:
„Von Herzen grüße ich alle
Pilger und Besucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Besonders heiße ich
auch die Gruppe der Sinti willkommen. Cyrill und Methodius verkündeten mit aller Kraft
„das Wort, das von Gott kommt, das Wort, das die Seelen nährt, das Wort, das uns Gott
erkennen lässt“. Bitten wir – so wie Cyrill auf dem Sterbebett –, dass Gott uns alle
„im wahren Glauben und im rechten Bekenntnis bewahre“. Der Herr segne euch und eure
Familien.“