Der Vatikan – und
allen voran Papst Benedikt – setzen hohe Erwartungen in das am Freitag beginnende
internationale „Jahr des Priesters“. Die Initiative solle den Wert und die Bedeutung
der priesterlichen Sendung deutlich machen und für mehr Priesternachwuchs werben.
Das sagte der Papst am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Das
geistliche Leben der Priester wirkt sich zum Wohl der ganzen Kirche aus, erläutert
der deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes zum Priesterjahr.
„Es ist
wichtig, dass wir neu über das Priesteramt nachdenken. Es gibt einige Unsicherheiten
- auch in der Struktur der Kirche. So gibt es viele Fragen theologischer Art, die
sich stellen. Deshalb denke ich, dass das Priesterjahr für viele Priester von großem
Nutzen sein wird.“
Das Priesterjahr sei aber nicht nur für die Priester
wichtig, sondern für alle Christen. Denn die spirituelle Solidarität der Gemeinschaft
sei eine starke Stütze für die Priester, stellt Kardinal Cordes fest.
„Mir
erscheint besonders wichtig, dass in diesem Zusammenhang die Spiritualität des Priesters
neu bedacht wird. Es geht um die Verwurzelung seiner Arbeit im Glauben. Ich bin sehr
froh darüber, dass so viele Priester und so viele Gläubige ein solches Priesterjahr
sehr befürworten. Es gab ein sehr großes Echo - und es war ein wenig überraschend,
wie viele Menschen uns dies ausdrücklich mitgeteilt haben. Nun geht es darum, dass
auf die Ebene der Weltkirche, der Ortskirche und der Diözesen etwas unternommen wird.
Die Früchte werden sicher reichlich sein.“
Das „Jahr des Priesters“ dauert
bis zum 18. Juni 2010. Es folgt auf das Paulus-Jahr. Benedikt XVI. eröffnet das Priesterjahr
am Freitag mit einem abendlichen Vespergottesdienst im Petersdom. Anlass des Jahres
ist das 150-Jahr-Gedenken des Todes des heiligen Pfarrers von Ars, der überdies vor
80 Jahren – 1929 – zum Patron der Priester proklamiert wurde. Jean-Marie Vianney (1786-1859)
gilt als Musterbeispiel eines frommen und engagierten Gemeindeseelsorgers.