Peru: Dt. Caritas fordert Aufklärung über Ausschreitungen
„Caritas international“ unterstützt friedliche Proteste der indigenen Bevölkerung
von Peru. Das erklärte sie am Dienstag in Freiburg. Hintergrund der Proteste seien
Pläne der peruanischen Regierung, privaten Investoren eine Nutzung und den Kauf von
Land der indigenen Bevölkerung zu erlauben. Das Hilfswerk der deutschen Caritas kritisiert,
dass vor den blutigen Protesten vom 5. Juni, bei denen vermutlich 100 Menschen getötet
und mehrere Hunderte verletzt worden sind, „der indigenen Bevölkerung eine Mitsprache
über die Nutzung der Ressourcen ihres eigenen Landes verweigert wurde“. Um Erdöl-
und Erdgasvorkommen ausbeuten zu können sowie Anbaufläche für Agrotreibstoffe zu gewinnen,
seien Menschenrechte und in Peru geltende Mitbestimmungsrechte „missachtet“ worden. Das
Hilfswerk ruft Perus Regierung und indigene Gemeinschaften dazu auf, das Angebot der
peruanischen Bischofskonferenz zum vermittelten Dialog zu nutzen. Ein erster Schritt
müsse die Aufklärung der blutigen Ausschreitungen vom 5. Juni sein. Zu diesem Zweck
fordert „Caritas international“ die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission. Derweil
meldet die Internet-Nachrichtenagentur imedia, dass der peruanische Präsident einen
Besuch im Vatikan abgesagt habe. Alan Garcia, der seit 2006 regiert, werde wegen der
Entwicklungen in seinem Land nicht wie geplant am 19. Juni zu einer Audienz beim Papst
in den Vatikan kommen. Die Begegnung werde wohl auf das Jahresende verschoben. (pm
16.06.2009 sk)