Bei den zwei deutschen Frauen, die im Nordjemen entführt und getötet wurden, handelt
es sich um Praktikantinnen der evangelikalen Bibelschule Brake. Das bestätigte der
Leiter der Ausbildungsstätte jetzt gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea. Die Pflegerinnen Anita G. (24) und Rita S. (25) stammen aus einer russlanddeutschen
Baptistengemeinde im Raum Gifhorn. Sie absolvierten ein Praktikum am Al-Dschumhuri-Krankenhaus
in Saada. Es wird von der niederländischen humanitären Organisation „Worldwide Services“
betrieben. Wie die Bibelschule mitteilt, habe man die Nachricht vom Tode der Studierenden
mit tiefer Bestürzung aufgenommen. Anita G. und Rita S. hätten sich aufgrund ihres
ausgeprägten sozial-diakonischen Engagements für ein Praktikum im Jemen entschieden.
Die Kurzzeitmitarbeiterinnen hätten sich im Krankenhaus in die medizinische Versorgung
der Bevölkerung eingebracht. Die beiden Frauen waren am 12. Juni mit einem deutschen
Ehepaar, ihren drei Kindern, einem britischen Ingenieur und einer Koreanerin nördlich
von Saada entführt worden. Die koreanische Lehrerin Young-Sun I. wurde ebenfalls tot
aufgefunden. Nach den übrigen Entführten wird noch gesucht. Im Jemen sind in den vergangenen
15 Jahren mindestens 200 Ausländer entführt worden. Meist wurde Lösegeld erpresst.
Die brutale Ermordung lässt auf eine Tat aus dem Umfeld von El Kaida schließen.