Es gibt Aufklärungsbedarf für die katholische Kirche was frühere Missstände in kirchlichen
Heimen betrifft. Das schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof
Robert Zollitsch in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag.
Die katholische Kirche setze sich „mit aller Kraft für größtmögliche Transparenz ein
bezüglich der Heimerziehung in der Nachkriegszeit“, so der Freiburger Erzbischof.
Er wolle sich mit Opfern zu einem persönlichen Gespräch treffen. In der Nachkriegszeit
„gab es – neben Mitarbeitern, die den Auftrag der Nächstenliebe erfüllt haben – auch
solche, die ihre Pflichten verletzt haben oder schuldig geworden sind“, so Zollitsch.
Diese Erkenntnis sei für die Kirche schmerzvoll. Allerdings deute einiges darauf hin,
dass die Zahl schwerer Missbrauchsfälle „im katholischen Umfeld eher gering“ sei und
im „unteren dreistelligen Bereich“ liege. Zu dem Thema gibt es an diesem Montag und
Dienstag einen vom Bundestag eingesetzten „Runden Tisch zur Heimerziehung in den 50er
und 60er Jahren“, der bereits zum dritten Mal tagt.