Die Präsidentschaftswahlen im Iran hat Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad nach offiziellen
Angaben klar gewonnen. Die Opposition spricht hingegen von Wahlbetrug. Wie die Wahlkommission
heute mitteilte, erhielt der 52-Jährige Mahmud Ahmadinedschad nach ersten Teilergebnissen
etwa doppelt so viele Stimmen wie sein wichtigster Herausforderer, der als moderat
geltende Ex-Ministerpräsident Mir Hossein Mussawi. Nach Auszählung fast aller Stimmen
kam Ahmadinedschad laut Wahlkommision des Innenministeriums auf etwa 65 Prozent der
Stimmen. Mussawi erreichte demnach etwa 33 Prozent. Ahmadinedschad überragendes Abschneiden
weckte Zweifel an der Richtigkeit der Zahlen. Mussawi sprach von Unregelmäßigkeiten
und erklärte sich selbst zum Sieger. Viele Wähler hätten ihre Stimme bei dem Urnengang
am Freitag nicht abgeben können, obwohl wegen des starken Andrangs die Öffnungszeiten
der Wahllokale um vier Stunden verlängert worden waren, sagte Mussawi. Auch sei es
zu Verzögerungen bei der Vergabe von Stimmzetteln gekommen, von denen zudem vielerorts
zu wenige vorhanden gewesen seien. "Wir sehen uns als die klaren Gewinner", sagte
der Hoffnungsträger vieler Reform-Befürworter auf einer Pressekonferenz in Teheran,
die er kurz vor Bekanntgabe der ersten Zahlen angesetzt hatte. (dw 13.06.2009
ske)