D: Gedenkgottesdienst für die Opfer des Air-France-Unglücks
Mit einem ökumenischen
Gottesdienst haben Christen an diesem Samstag in Deutschland der Opfern des Absturzes
der Air-France-Maschine gedacht. Zu dem Gedenkgottesdienst in die Düsseldorfer Johanneskirche
hatten die evangelische und katholische Notfallseelsorge in Deutschland auch die Angehörigen
der 28 deutschen Verunglückten eingeladen. Der Präses der Evangelischen Kirche im
Rheinland Nikolaus Schneider und der katholische Weihbischof Rainer Woelki, der Kardinal
Joachim Meisner vertrat, leiteten die Gedenkzeremonie. Neben deutschen Abgeordneten
waren auch internationale politische Gäste wie der französische Botschafter Bernard
de Montferrand anwesend. Präses Schneider versuchte den Menschen in seiner Predigt
Trost zu spenden. Unglücke wie dieser Flugzeugabsturz seien „leidvoller Ausdruck der
Zerbrechlichkeit, der Gefährdung und der Begrenztheit dieser Schöpfung“, so Schneider. „Sie
sind Ausdruck der Grenzen menschlicher Fähigkeiten: Zu konstruieren, zu planen, auch
abzuwägen zwischen Risiken, die man eingehen kann und die man auf jeden Fall vermeiden
muss. Es gibt keine absolute Sicherheit des menschlichen Denkens, Erwägens, Planens
und Konstruierens.“ Mit dem Tod der Fluggäste sei für die Angehörigen „eine
Welt zerbrochen“ und ihr Gottvertrauen habe „Risse bekommen“, so der Präses weiter.
Dennoch sollten die Menschen nicht vergessen, dass sie ihre „Zweifel, Fragen und Klagen“
immer an Gott richten könnten, so Schneider. Der Kölner Weihbischof Rainer Woelki
appellierte an die Angehörigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, und fand Worte der Solidarität:
„Wir wünschen Ihnen, dass Sie Menschen an Ihrer Seite haben, die Ihnen gut
tun und die hilfreich sind für Sie. Wir möchten Sie ermutigen, auch in den nächsten
Tagen, Wochen und Monaten von Behörden und Kirchen die Hilfe zu erbitten, die für
Sie notwendig ist, und sie dann auch anzunehmen. Wir alle wollen versuchen, für Sie
da zu sein und wollen bei allen Unzulänglichkeiten versuchen, unser Bestes zu tun.“
Bei dem Absturz des Airbus A330-200 über dem Atlantik waren am Pfingstmontag
alle 216 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Unter den 28
Fluggästen aus Deutschland befanden sich 10 Frauen, 17 Männer und ein Kind. Die Unglücksursache
ist noch unbekannt.