2009-06-11 10:50:09

Vatikan: „Terror hat nichts mit wahrem Islam zu tun"


Religionen sind in multikulturellen Gesellschaften „zum Besten und zum Schlimmsten fähig". Das denkt Kardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog. Er äußerte sich bei einer internationalen interreligiösen Konferenz vor wenigen Tagen im französischen Mantauban. Der Kardinal wandte sich besonders an jene, die Religion als Vorstufe zum Terrorismus betrachten. Dies - so Tauran - sei paradox, weil dadurch „Religionen als gefährlich wahrgenommen werden". Geschehe Terror im Zusammenhang mit dem Islam, so sei das „nicht auf den wahren Islam zurückzuführen, der von der großen Mehrheit der Anhänger dieser Religion praktiziert wird". Gefordert sei heute ein gutes Wissen über die eigene religiöse Tradition, um sich über die eigene persönliche Identität im Klaren zu sein. Gleichzeitig sei die Kirche offen zum Gespräch mit den Gläubigen anderer Konfessionen, das eine „Quelle der Bereicherung für jeden" sei. Interreligiöser Dialog bedeute freilich nicht, dass alle Religionen mehr oder weniger dasselbe lehrten, sondern dass „alle Menschen, die Gott suchen, die gleiche Würde haben".
(zenit 11.06.2009 gs)







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